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56° 5' 38'' N, 15° 51' 25'' E
Rote Häuschen und weiß getünchte LKW-Reifen an der Kaimauer — Hanö, die wilde Ferieninsel, der im Sommer stets volle Hafen, der willkommene Halt beim Sprung zur Ostküste.
Das erste Mal waren wir hier im ersten Jahrhundertsommer, irgendwann in der 2000er Reihe, zum ersten Mal hatten wir ein Boot, mit dem wir über die Ostsee fahren konnten, zum ersten Mal erlebten wir die Ruhe der langen Überfahrten und die Hektik im stets vollen Hafen von Hanö, wenn zwischen sechs und sieben die Boote einliefen, einen Platz zum Festmachen suchten, und sich das Knäuel endlich zu Zweier- und Dreierpäckchen ordnete.
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55° 33' 34'' N, 14° 21' 19'' E
Saftig grün ist die flache Küste Südschwedens, dunkle Wolken werfen Schatten, noch aber scheint die Sonne und bläst der richtige Wind die Wolken fort und uns ans Ziel. Einer der schönen Segeltage — eins mit Wellen, Wind und Wasser. Dunkelblau bis zum Horizont.
Den Hafen in Ystad kennen wir nur rappelvoll mit Dreierpäckchen an der Kaimauer. In der Vorsaison klaffen viele Lücken an den nagelneuen Stegen, und mit Hilfe eines belgischen Seglers klappt das Anlegen mühelos. Ebenso mühelos kommt ein Gespräch zustande über die Vorteile von dänischen Werftbauten (sein Schiff) gegenüber belgischen Booten (unsere Volver). Im Hafenamt erwartet uns kein Automat wie in vielen dänischen Häfen, sondern eine Hafenmeisterin wie meistens in Schweden, und auf der Terrasse des Hafenlokals mit Blick auf den Strand ist unser Glück in der Sonne vollkommen.
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55° 11' 15'' N, 14° 42' 12'' E
Grillengezirpe, Schafsmäh, Gräserrascheln, Schwalbenzwitschern. Und überall hübsche restgedeckte Häuschen.
Ein ruhiger Zipfel, wo sich Rügen ausgefranst in den Greifswalder Bodden streckt. Die Zicker Berge, grüne Hügel mit Hainen, Fischerhäfen, eine alte Bootswerft. Nach der Wende hat der Tourismus das Mönchgut entdeckt. Vor ein paar Jahren bekamen wir hier den östlichsten Fisch der Umgebung, frisch geräuchert. Frischen Fisch gibt es immer noch, doch die friedliche Koexistenz von Ferienhaussiedlung und Sportboothafen ist schon wieder Vergangenheit. Zwischen Hafenmole und Häuserwiese verläuft ein Zaun, Segler müssen sich im Container waschen und im Restaurant gibt es das, was es überall sonst auch gibt.
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53° 44' 10'' N, 14° 3' 2'' E
Wieder unter dem Ostseehimmel, wieder auf Ostseewasser - fast, wieder in Ostseesonne und -wind. Das letzte Drittel unseres Sabbaticals verbringen wir auf dem Boot, segeln in Richtung Norden.
Zu Himmelfahrt kann man im Nordosten Glück oder Pech mit dem Wetter haben. Wir beginnen mit dem Pech und drei Lagen Fleece, als die Volver ins Wasser gelassen wird, und sind einen Tag später im sonnigen Glück. Nur gut, denn wir räumen ein und putzen die Blätter vom Boot, die der letzte Sturm hinterlassen hat. Und auch gut für die Männergruppen, Familien und Paare, die am Herrentag oder Vatertag oder Himmelfahrt, auf jeden Fall an einem Donnerstag Ende Mai zu Wasser und auf dem Land unterwegs sind.