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47° 42' 51.721" N 24° 26' 35.311" E
Im Norden liegt der Maramuresch Gebirgszug und so geht es hoch auf die Pässe und wieder hinunter. An einem Denkmal für die Erbauer der Passstraßen, eine riesenhafte Hand reckt sich zum Himmel, liegt ein großes Platz zum Picknicken und Parken. Wandern kann man hier auch und bleiben für die Nacht, was wir tun und mit unseren Freunden den weiten Blick und die Stille genießen. Die Wanderwege führen an Feldern entlang, in den Wäldern soll es wieder Bären geben und in der Nacht prangt über uns ein Sternenhimmel.
Nach dem nächsten Pass und kleinen Orten mit Holzkirchen finden wir etwas abseits vom Weg ein kleines Hofrestaurant. Um eine feste Küche ist eine Holzterrasse errichtet. Angeboten werden eine Hühnersuppe, zwei Fleischgerichte und ein Dessert. Zwei Frauen haben das Lokal diese Saison eröffnet. Die Hühnersuppe schmeckt wie früher bei meiner Oma, die Pommes sind handgeschnitzt, das Fleisch ist köstlich und der Maiskuchen mit Preiselbeeren lecker. Bei schönsten Sonnenschein geht es zum nächsten Pass. Der Parkplatz auf der Passhöhe liegt direkt an der Straße, doch ein Sandweg führt hinauf zur Liftstation, wo wir einen guten Schlafplatz finden, von dem aus wir am Morgen den Sonnenaufgang über den Bergen schauen.
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47° 46' 41.462" N 25° 42' 40.723" E
Der Weg zu den Klöstern im Norden führt uns durch den nebelverhangenen Cheleau Nationalpark, dann über das Viadukt am Stausee und entlang des Flusses Neamt. An ihm rasten wir auch für die Nacht auf dem weiten Gelände des Klosters Secu, indessen unmittelbarer Nähe sich vier weitere orthodoxe Klöster befinden. Neamt ist das Älteste; gerade werden neu Gehwegplatten verlegt, doch wir kommen überall hinein. Die kleine Librarie hat neue Fenster bekommen und so stapeln sich die Güter zum Verkauf in Kartons: Von regionalem Honig über Pflaumenschnaps zu Wollmänteln und Mützen und allerlei Salben. Auch Bilder und Anstecker mit Heiligen sind vertreten und Bücher über das Kloster. An der Kasse steht Bruder Antonius, der in perfektem Deutsch von seinem zweijährigen Aufenthalt in Deutschland und den Sprachstudien erzählt. Kloster und Bruderschaft befänden sich im Aufbau, 32 seien sie aktuell, 1000 waren es vor der Schließung aller Klöster. In der Warteschlange hinter uns wird es unruhig.
Bei den Nonnen in Agapia schauen wir in ein Blumenmeer vor den strahlend weißen Gebäuden. Rosenbeete, Stauden im Garten um die Kirche und leuchtende Geranien auf den Balkonen des Klosters. Auch im Ort selbst sind die Gärten prächtig, Blumenschmuck ist offensichlich eine rumänische Herzensangelegenheit, bunte Sträuße an Straßenlaternen, leuchtende Gebinde auf Gräbern und natürlich frische Blumensträuße in jeder Kirche.
Weiterlesen: Farbenrausch und Kontemplation — die Moldauklöster
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46° 43' 16.36" N 25° 35' 7.897" E
In Viscri müssen wir das Fahrzeug auf einem Parkplatz außerhalb des Dorfes abstellen. Über schmale Wege gelangen Besucher zu Fuß in ein Dorf als Weltkulturerbe, die kopfsteingepflasterten Straßen und Sandwege sind den Bewohnern überlassen. Wir machen uns auf zum kleinen Dorfladen und fragen beim Bezahlen nach dem örtlichen Pflaumenschnaps. Sogleich wird jemand losgeschickt und zur Verständigung ein junger Mann herbeigerufen, der in England studiert und arbeitet. Er macht Urlaub in der Heimat und erzählt bei dem nun gebrachten Hochprozentigen von den Regeln zum Erhalt des Dorfcharakters. Das Aussperren des Verkehrs gehört dazu und die Verwendung von nur drei Farben — Blau, Grün, Gelb — zum Streichen der Häuser. Auch hier seien viele Menschen ausgewandert, was dazu geführt habe, dass die Dreiteilung des Dorfes in einen rumänischen, einen deutschen und einen von Roma besiedelten Teil sich durchmischte. Möglicherweise kehre auch er zurück, denn auch in England sei es als Migrant schwerer geworden. Für die Burg ist es nun zu spät, wir steigen am nächsten Morgen hinauf, können wieder über eine enge Steintreppe und feste Leitern den Dachstuhl erklimmen und das Dorf von oben betrachten. Gottesdienst wird alle zwei Wochen von einer deutschen Pfarrerin gehalten, 30 Siebenbürger Sachen leben noch hier.
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46° 13' 3.731" N 24° 47' 26.416" E
Nach den Bergen die Kirchenburgen Siebenbürgens, Festungen zur Verteidigung diverser Angreifer, die ein ums andere Mal Dörfer und Städte. Die Siebenbürger Sachsen waren kundige und gern gesehene Baumeister und so gibt es viel zu sehen an Kirchen, Mauern und Wehrtürmen. Doch zuerst erkunden wir Sibiu/Hermannstadt. Die hübsche Altstadt lässt sich gut erlaufen, drei ganz unterschiedliche Plätze bilden das Zentrum, umgeben von Gassen gesäumt von Häusern mit terracottaroten Ziegeldächern und bunten Fassaden. Die finden wir auch auf der weiteren Fahrt durch ein hügelige Landschaft. Umringt von Nord- und Südkarpaten erstrecken sich Obst- und Gemüsegäten, Weinberge und Wiesen entlang der Straße. Und jeder Flecken hat eine Kirchenburg, einige hundert sind es wohl noch.
An der Kirche in Valea Viilor halten wir. Die Straße ist schmal, zwei Wohnmobile fallen auf. Eine nette ältere Frau kommt zu uns und fragt, ob Frau Weber uns die Kirche aufschlißen soll, damit wir sie besichtigen können. Natürlich würden wir das gerne tun. Sie rufz Frau Weber an und fünf Minuten später wird uns nicht nur aufgeschlossen, sondern wir bekommen noch auf Deutsch Informationen zu den zwei noch ansässigen Siebenbürger Sachsen des Ortes (mit einem ist sie verheiratet), zu Trachten, zur Sitzordnung in der Kirche und dem Weggang vieler Anfang der Neunziger. Die Kirche ist Weltkulturerbe, hat einen hohen Altar, eine funktionierende Orgel und wir dürfen über eine versteckte Wendektreppe und mehrere sehr steile Leitern hinauf ins Dach steigen und vom Wehrgang aus ins Land schauen. Inzwischen sind vier tschechische Radfahrer eingetroffen. Frau Weber sitzt mit der freundlichen Nachbarin auf einer Bank im Hof. Wir bedanken uns und werden mit zwei strahlenden Gesichtern,