Positionsmeldung

Nora

Willkommen

Positionsmeldung erzählt von Reisen. Manche führen aufs Meer, manche nur ein paar Schritte vor die Haustür, manche ereignen sich auf Papier, auf Bühne und Leinwand oder virtuell.

Ich freue mich über Begleitung.

 

47° 42' 51.721" N 24° 26' 35.311" E

  • geo: 47° 42' 51.721" N 24° 26' 35.311" E

 

Am PassIm Norden liegt der Maramuresch Gebirgszug und so geht es hoch auf die Pässe und wieder hinunter. An einem Denkmal für die Erbauer der Passstraßen, eine riesenhafte Hand reckt sich zum Himmel, liegt ein großes Platz zum Picknicken und Parken. Wandern kann man hier auch und bleiben für die Nacht, was wir tun und mit unseren Freunden den weiten Blick und die Stille genießen. Die Wanderwege führen an Feldern entlang, in den Wäldern soll es wieder Bären geben und in der Nacht prangt über uns ein Sternenhimmel.

Nach dem nächsten Pass und kleinen Orten mit Holzkirchen finden wir etwas abseits vom Weg ein kleines Hofrestaurant. Um eine feste Küche ist eine Holzterrasse errichtet. Angeboten werden eine Hühnersuppe, zwei Fleischgerichte und ein Dessert. Zwei Frauen haben das Lokal diese Saison eröffnet. Die Hühnersuppe schmeckt wie früher bei meiner Oma, die Pommes sind handgeschnitzt, das Fleisch ist köstlich und der Maiskuchen mit Preiselbeeren lecker. Bei schönsten Sonnenschein geht es zum nächsten Pass. Der Parkplatz auf der Passhöhe liegt direkt an der Straße, doch ein Sandweg führt hinauf zur Liftstation, wo wir einen guten Schlafplatz finden, von dem aus wir am Morgen den Sonnenaufgang über den Bergen schauen.

ZugVorbei an mit Borten geschmückten Häusern und dem einen oder anderen Pferdefuhrwerk fahren wir gegen Ende unserer Reise zur Wassertalbahn in Viseu De Sus. Dahin wollten wir unbedingt, denn ein Bericht über diese Bahn hatte damals überhaupt erst den Wunsch nach einer Rumänienreise geweckt. Übernachten können wir dieses Mal auf dem Parkplatz am Mocanita-Bahnhof zwischen Freiluft-Eisenbahnmuseum und Pelletfabrik. Am nächsten Morgen fahren Züge um 9:30 oder um 10, was wörtlich zu nehmen ist, denn der erste wird gestrichen, offenbar gibt es an einem Montag Ende September doch nicht genügend Anmeldungen, Der zweite Zug wird aber voll und wir zuckeln los auf der Schmalspur hinter der dampfenden und pfeifenden Lok und dem bis oben hin mit Holz zum Heizen beladenen Waggon. Der Touristenzug fährt nur die Hälfte der Bergbahnstrecke, die Lok hat schon mit dieser geringen Steigung genug zu tun. Holz wird immer noch mit der Bahn zu Tal gebracht, allerdings mit Dieselloks. Wir folgen dem Flussverlauf, lassen das Dorf hinter uns, in jeder Kurve fällt der Blick auf die steilen Hänge. Der Zug rattert, wir rasten zwei Mal, und dann geht es sehr viel schneller zurück. 

Alle sind schon ein wenig müde, da wird das Ruckeln zum Ruck und der Zug hält an. Der Waggon vor uns, vor über hundert Jahren in der Schweiz hergestellt, ist aus den Schienen gesprungen, hinten mit einem Teil der Räder. Der Rest des Zuges wird angekoppelt und quasi aus dem Nichts taucht ein Trupp Arbeiter auf, die das Malheur beheben und die Neugierigen wieder in den Zug verfrachten. Wir sind beinahe pünktlich zurück und fahren mit unseren Mobilen nahe der ukrainischen Grenze noch ein wenig gen Westen.